Soziales – Piraten-Herne | Klarmachen zum Ändern! https://www.piraten-herne.de Klarmachen zum Ändern! Fri, 11 Sep 2020 08:34:31 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 188010041 DEIN WAHLPROGRAMM, DEIN THEMA: SOZIALES https://www.piraten-herne.de/dein-wahlprogramm-dein-thema-soziales/ Fri, 11 Sep 2020 08:34:31 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=3731 Weiterlesen ]]> Herne ist keine wohlhabende Stadt. Das gilt oft auch für unsere Bürgerinnen und Bürger. Viele leben in Armut, von Hartz-4, sind obdach- oder wohnungslos, müssen Essen von der Tafel oder anderen Einrichtungen beziehen, werden von Stromsperren be-droht, weil sie die Rechnung nicht bezahlen können. Manche Rentnerinnen und Rentner können mit ihrer Rente nicht würdig auskommen. Menschen, denen es finanziell nicht gut geht und die deshalb nicht an dem gesellschaftlichen Leben teilhaben können, müssen unterstützt werden.
Was ist passiert in den letzten Jahren? Viel zu wenig! Richtig ist, dass die Politik in Herne grundlegende soziale Probleme nicht lösen kann. Auch wenn vieles von der Stadt umgesetzt wird, werden hier überwiegend Gesetze und Bestim-mungen ausgeführt, die auf Bundes- oder Landesebene gemacht werden und von diesen bei weitem nicht erstattet werden. Aber es gibt auch Punkte, da haben die örtliche Politik und die Verwaltung Gestaltungsspielraum.
Dies gilt beispielsweise für die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger durch barrierefreie Gestaltung von Wegen und Plätzen. Menschen mit einer Geh, Hör- oder Sehbehinderung sind darauf angewiesen, dass Straßen und Gehwege unserer Stadt sich in einem vernünftigen Zustand befinden. Bereits bei der Planung von Wegen und Kreuzungen sind die Belange dieser Personengruppen zu berücksichtigen. Doch es kommt immer wieder zu Beschwerden in der praktischen Umsetzung. Dazu gehört auch, dass die Wege in einem sicheren Zustand gehalten werden. Gerade Menschen, die auf Rollatoren angewiesen sind, haben Schwierigkeiten sich in der Stadt zu bewegen, da Gehwege nicht in einem sicheren Zustand sind oder von PKW und anderen Fahrzeuge verstellt sind.
Beim Thema Wohnen scheinen wir vorangekommen zu sein. Es wurden viele Baumaßnahmen geplant und umgesetzt. Dabei werden zunehmend auch ökologische Aspekte (Fotovoltaik, Dachbegrünung, Regenrückhaltung etc.) oder eine barrierefreie Gestaltung berücksichtigt. Vordergründig sehr gut, aber zu welchem Preis? Für Menschen die von Hartz-4 leben oder mit einer geringen Rente auskommen müssen, wurden keine neuen Wohnungen erstellt. Fast alle neuen Wohnbauprojekte richten sich an Besserverdienende. Der Neubau von Sozialwohnungen findet so gut wie nicht mehr statt.
Dem demografischen Wandel folgend zeichnet sich ein Anstieg bei den älter werdenden, besonders alleinstehenden Menschen ab. Dies scheint die Bauwirtschaft erkannt zu haben. Es werden immer mehr Pflegeheime oder Heime mit betreutem Wohnen angeboten. Alleinlebende, besonders alte Menschen, stehen in der Gefahr, zu vereinsamen. Trotzdem wollen viele selbstbestimmt in eigenen Wohnung leben. Die gilt auch für Menschen mit Behinderungen, die auf Pflege und Betreuung angewiesen sind, und mangels anderer Angebote in Altenpflegeheimen untergebracht sind. Was fehlt, ist der Bau und die Förderung von Mehrgenerationswohnprojekten, statt mehr Alten- und Pflegeheime.
Die Arbeitslosigkeit in Herne hatte zuletzt einen historischen Tiefststand erreicht. Die Corona-Krise machte aber deutlich, wie fragil der Arbeitsmarkt aktuell ist. Doch trotz der im Vergleich mit den Vorjahren geringen Arbeitslosigkeit wurden vom Jobcenter über Jahre Sanktionen gegen Hartz-4 Empfänger verhängt (meist Kürzungen der Grundleistungen), im Verhältnis zu anderen Regionen überproportional viele. Über die Hälfte der Sanktionen wurden von den Gerichten später „kassiert“. Erst auf eine Gesetzesinitiative hin, wurde dieses Verfahren gestoppt.
Der Stopp von Sanktionen wäre auch an anderer Stelle wichtig. Die Zahl der Stromsperren ist im Jahr 2019 auf 1.855 Fälle angestiegen – 2018 gab es 1.822 Fälle. Wohnen, Wasser, Strom und Kommunikation gehören aber zu den Grundbedürfnissen der Menschen. Eine Sperre von diesen Dingen ist auch unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen der liefernden Firmen, ein in der Regel nicht akzeptierbarer Eingriff in die Würde des Menschen. Hier müssen Alternativen entwickelt werden.
Es gab auch positive Veränderungen. Der Neubau des Frauenhauses beispielswiese ist ein solches. Der Platzbedarf im aktuellen Gebäude kann heute bei weitem nicht mehr gedeckt werden. Wir freuen uns, bald den Erstbezug „feiern“ zu können, in der Hoffnung, dass sich nicht nur baulich etwas tut, sondern auch die personellen, materiellen und organisatorischen Strukturen entsprechend angepasst werden. Auch die Umbaumaßnahmen in der Verbraucherzentrale sind gut geworden. Jetzt entsteht mehr Raum für individuelle Beratung zur Verfügung. Kritisch war zwischendurch die Situation der Arbeitslosenzentren. Die Förderung lief aus und es drohte die Schließung des Arbeitslosenzentrums an der Herman-Löns-Straße. Dies konnte abgewendet werden.
Leider gibt es in unserer Stadt sehr viele Menschen ohne Lobby, die oftmals vergessen werden oder gar als störend empfunden werden. Das sind beispielsweise Obdach- oder Wohnungslose oder Alkohol- und Drogenkranke. Was hat sich hier getan? Die Situation in den verschiedenen Unterbringungseinrichtungen hat sich kaum verbessert. Eine grundlegende Neuausrichtung hat aber nicht stattgefunden. Alkohol- und Drogenkranke werden auch weiterhin aus dem Stadtbild verdrängt und möglichst an den Rand geschoben, wie beispielsweise in die Hütte am Buschmannshof. Seit mehr als 6 Jahren werden von uns und von Fachverbänden Verbesserungen vorgeschlagen, wie unter anderem die Errichtung einer Anlaufstation in einem ehemaligen Kiosk. Ernsthaft betrieben wurde dies von der Stadt her nicht! Die personelle und finanzielle Ausstattung der Beratungsstationen und der erst kürzlich eingerichteten TEILZEIT(!)-Stelle eines Sozialarbeiters für Wanne Mitte reicht nicht aus. Hier muss endlich ein klares Konzept her!

WIE WIR ARBEITEN

Unsere mächtigsten Werkzeuge sind das Gespräch und die Öffentlichkeit. Beides suchen wir regelmäßig, mit den Betroffenen, den Wohnungsbaugesellschaften, den Vertretern der Initiativen, Verbänden und Institutionen, zuletzt mit der Initiative Friseure gegen Armut. Wir sind in verschiedenen Gruppierungen, wie dem Jobcenter Watch und in verschiedenen Runden Tischen vertreten, um die Probleme aufzunehmen, konkrete Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten und Lösungen anzubieten.
Die Probleme der Alkohol- und Drogenkranken in Wanne begleitet uns schon eine sehr lange Zeit. Durch regelmäßige Anfragen und Anträge in der Bezirksvertretung – auf die Vertreter anderer Parteien oft genervt reagieren – sowie mit dem Druck aus der Öffentlichkeit, bringen wir die Probleme dieser Gruppe aber auch die Probleme der Anwohnerinnen und Anwohner mit dieser Gruppe auf den Tisch. Die Zusagen zur Einstellung eines Sozialarbeiters für diesen Bereich ist nicht zuletzt auf unsere ständigen Bemühungen hin erfolgt.
Für uns ist die Arbeit mit den Menschen, besonders mit Betroffenen, sehr wichtig. Seitdem wir im Rat sind, engagieren wir uns für das Kinderheim hier in Herne und leiten beispielsweise Freikarten für Fahrgeschäfte auf der Cranger-Kirmes, die unsere Rats- und Bezirksvertreter von der Stadt erhalten, an das Kinderheim weiter, meist verbunden mit einer Spende unserer Mitglieder.

HERNE KANN MEHR! – WAS WIR FORDERN

Die Beachtung der Belange von Menschen mit Behinderungen ist eine ständige Aufgabe der Stadtplanung aber auch der anderen Ämter, wenn es um die Beseitigung konkreter Hemmnisse geht. Die barrierefreie Ausgestaltung aller Bushaltestellen muss zeitnah abgeschlossen werden.
Bei der Genehmigung von Wohnbauprojekte müssen Politik und Stadt dafür sorgen, dass ein Teil der Wohnungen für den Sozialen Wohnungsbau zur Verfügung gestellt wird bzw. für Menschen mit einem geringen Einkommen finanzierbar ist!
Fördermittel und städtische Leistungen dürfen nicht weiter für Altenpflegeheime ausgegeben werden, Gezielt gefördert werden sollen Projekte mit generationenübergreifender Wohnideen! Der Ausbau von Hilfen und Kontakten im wohnnahen Quartier müssen ausgebaut werden!
Sanktionen zur Disziplinierung von Arbeitslosen sind keine geeigneten Maßnahmen, Menschen in Arbeit zu bringen oder sie zu motivieren – sie gehören abgeschafft!
Bei Sperren von Strom oder Wasser unterstützen wir Piraten den „Runden Tisch“ von Verbänden, Verwaltung, Stadtwerken und Politik wie auch ausdrückliche alternative Möglichkeiten, wie sie beispielsweise dem von den Herner Stadtwerken mit einem Prepaid-Zähler. Das aber reicht nicht! Wir müssen von Herne aus mit vielen anderen Betroffenen und Willigen Druck auf die Politik in Berlin machen die Stromkosten verbrauchsgerecht zu finanzieren.
Für Drogen- und Alkoholkranke muss endlich ein stadtweites Gesamtkonzept her, das den Betroffenen gerecht wird, aber auch den Bürgern mehr Sicherheit gibt.

Klarmachen zum Ändern

]]>
3731
Gut gedacht aber schlecht gemacht Herr Spahn! https://www.piraten-herne.de/gut-gedacht-aber-schlecht-gemacht-herr-spahn/ Sun, 13 May 2018 16:49:03 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=2935 Gastbeitrag zum internationalen Tag der Pflege von Sandra Leurs

 

Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am 12. Mai begangen. Der Tag erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale. Ihr ist es zu verdanken, dass sich die Krankenpflege zu einem gesellschaftlich geachteten und anerkannten Beruf entwickelte. Sie legte Ausbildungsstandards fest und analysierte Krankendaten, deren Zusammenhänge sie in Statistiken visualisierte.

Was hat das mit der Pflege heute zu tun?

Die Pflegeausbildung muss generalisiert und akademisiert werden. Akademisierung bedeutet, junge Menschen mit Abitur studieren Pflege wie in den USA. Die hohen Anforderungen, die es in der Kranken- und Altenpflege gibt, machen dies erfoderlich, denn Pflege ist wissenschaftlicher geworden.
Das europäische Ausland ist da viel weiter. Dort bildet man schon seit vielen Jahren generalistisch und akademisierter aus.

Bei uns in Deutschland wird es nur eine “Generalistik light” geben wie im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU/CSU nachzulesen ist. Keine Akademisierung der Altenpflege fordert zum Beispiel der AGVP, der Arbeitgeberverband Pflege.

Sowohl private Betreiber von Pflegeeinrichtungen als auch kirchliche Träger befürchten, die zukünftigen Altenpflegefachkräfte besser bezahlen zu müssen.
Das würde die Rendite mindern, die so mancher Aktionär bekommt.

Aus diesem Grund wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auch die Tarife nicht flächendeckend einheitlich bekommen. Die kirchlichen Betreiber mit ihren arbeitsrechtlichen Kommissionen werden da ein Wörtchen mitreden wollen und auch der AGVP.

“Wir wollen Tarifverträge flächendeckend in der Altenpflege haben”,

so Spahn in einem Interview im Deutschlandfunk.

Mit besserer Bezahlung glaubt er, Pflegefachkräfte im #Pflexit wieder in den Beruf zurück holen zu können.
Aber 8.000 im Koalistionsvertrag vorgesehene zusätzliche Pflegekräfte sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir sind bereits in einer Pflegekatastrophe angekommen.
Die Piratenpartei befasst sich schon länger mit dem Pflegenotstand, nicht erst seit der letzten Bundestagswahl bzw. im vorherigen Wahlkampf.

Eine zentrale Forderung ist mehr Qualität in der Pflege durch adäquate Ausbildung:

  • Altenpflege- und Krankenpflegeausbildungen müssen deutlich besser gefördert werden
  • Finanzielle und arbeitsrechtliche Unterstützung von examinierten Pflegekräften für Weiterbildungsmaßnahmen
  • Ausbildung und Einstellung von Hygienefachkräften, um das Risiko der Krankenhausinfektionen in den Griff zu bekommen
  • Pflegewissenschaft und wissenschaftliche Pflegeabschlüsse müssen deutlich mehr gefördert werden, wie es im europäischen Umland längst üblich ist

Sandra Leus, Piratin aus Krefeld und staatlich examinierte Altenpflegerin

 

Quelle: https://www.piratenpartei-nrw.de/2018/05/12/gut-gedacht-aber-schlecht-gemacht-herr-spahn/

]]>
2935
Wir müssen Reden https://www.piraten-herne.de/wir-muessen-reden/ Tue, 08 May 2018 19:47:42 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=2933 Unter dem Titel „Wir müssen Reden“ lädt die überparteiliche Initiative Jobcenter-Watch in Herne zu einer Diskussionsrunde ein. Gast ist der CDU-Bundestagsabgeordnete für Herne, Paul Zimiak.

Termin: 9. Mai ab 17 Uhr

in der St. Michaels-Gemeinde, Bickernstr. 25

 

Wir Herner Piraten unterstützen das Anliegen der Initiative Jobcenter-Watch und freuen uns über eine rege Beteiligung.

 

]]>
2933
Wüst – aber lernfähig https://www.piraten-herne.de/wuest-aber-lernfaehig/ Tue, 28 Nov 2017 18:45:25 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=2843 Das war etwas wüst, Herr Wüst. Ihre Ankündigung, das Sozialticket ersatzlos zu streichen, hat einen erheblichen Proteststurm ausgelöst. Wir Piraten in Herne und unsere Frakton im Rat der Stadt Herne haben hierzu auch einen entsprechenden Kommentar gegeben. Wir freuen uns, dass dieser Protest dazu geführt hat, dass Sie Ihre Entscheidung überdacht haben. Die Zuschüsse des Landes für das Sozialticket bleiben. Also wüst in der Ankündigung, am Ende aber lernfähig. Wenigstens dieses.

 

Übrigens, wenn Sie im Verkehrsministerium die Tickets wirklich weiter entwickeln wollen, wir Piraten hätten dazu einen sehr konkreten Vorschlag, die Umstellung des Öffentlichen Personennahverkehrs auf ein fahrscheinloses System. Das wäre einmal eine echte Innovation! Dann können Sie einfach Personal für die Kontrollen einsparen, die unterschiedlichen Tickets entfallen ersatzlos, Sie können aktiv etwas für die Umwelt tun und die übrigen Autofahrer freuen sich über leerere Straßen. Und wenn Sie das dann auch noch mit einem attraktiven Car-Sharing Angebot ergänzen (gern auch mit E-Autos), haben Sie etas wirklich sinnvolles getan. Versuchen Sie es mal …

]]>
2843
Sollen sie doch Diesel fahren – zur Abschaffung des Sozialtickets https://www.piraten-herne.de/sollen-sie-doch-diesel-fahren-zur-abschaffung-des-sozialtickets/ Fri, 24 Nov 2017 18:51:41 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=2832 Weiterlesen ]]>

Ein Beitrag von Oliver P. Bayer, @kreon_nrw

 

Nordrhein-Westfalen beherbergt mit der Riesenstadt Rhein-Ruhr die größte Metropole der westlichen Welt ohne flächendeckend funktionierenden Öffentlichen Personennahverker (ÖPNV) und gleichzeitig mit den größten Verkehrsproblemen der Bundesrepublik. Es läge daher nahe, den ÖPNV in NRW massiv auszubauen und attraktiver zu machen: Vor allem, um die Berufspendler von der Straße zu holen.Denn es gibt Menschen, die auf einen funktionierenden ÖPNV angewiesen sind. Doch genau den Menschen, die sich kein Auto leisten können, wird nun von der Landesregierung gleich doppelt das Recht auf Mobilität entzogen. Verkehrsminister Henrik Wüst hat am Mittwoch bestätigt, dass Schwarz-Gelb schrittweise das Sozialticket abschaffen möchte.

 

Ohne Sozialticket oder bessere Lösungen jedoch werden die Menschen von der Mobilität ausgeschlossen oder zum Schwarzfahren gezwungen, die sich kein Ticket leisten können, welches sechsmal so viel kostet, wie der HARTZ IV-Satz für Mobilität vorsieht.Darüber hinaus entzieht die Landesregierung dem unterfinanzierten ÖPNV-System damit zusätzliche 40 Millionen Euro im Jahr. Damit wird das Angebot schlechter, der ÖPNV unattraktiver und durch zurückgehende Fahrgastzahlen für alle teurer. Durch ein schlechteres Angebot verschwinden nicht nur die meisten der 300.000 Menschen mit Sozialtickets, sondern auch die Fahrgäste, die ein Auto als Alternative nutzen können, es derzeit wegen einer guten ÖPNV-Verbindung jedoch nicht tun.Ich kann mir nicht vorstellen, wie Minister Wüst das Geld im Verkehrsbereich besser investieren könnte, als in einen funktionierenden ÖPNV, wie er einer Metropole würdig wäre.

 

Ja, Schwarz-Gelb erfüllt mit der Streichung des Sozialtickets ein Wahlversprechen. Sie sind damit zumindest ehrlicher als Rot-Grün, die das Sozialticket nur als temporäres Modellprojekt führten, es nie etablierten und damit den Grundstein für dessen Abschaffung legten, also mitverantwortlich sind. Der damalige SPD-Verkehrsminister Groschek fühlte sich bereits 2014 – auf Nachfrage der Piraten – nicht mehr zuständig und wollte das Sozialticket ab 2016 aus seinem Etat streichen. Heute wettert er gegen CDU und FDP.Auch wir Piraten wissen, dass das Sozialticket viele Konstruktionsfehler hat. Es wurde nie landesweit eingeführt und es ist nicht für Menschen geschaffen, die zwischen zwei Städten mobil sein müssen, da es jeweils auf eine Stadt begrenzt ist. Auch können sich nicht alle Berechtigten das bereits heute teure Sozialticket (30-40 EUR im Monat) leisten. Mit der sukzessiven Kürzung der Mittel ab 2018 werden die Verkerhrsverbünde animiert, die Preise des Sozialtickets weiter anzuheben. Das würde bedeuten, dass dann nur noch „Bedürftige“ die staatliche Subvention erhalten, die es sich auch leisten können. Paradox. Verkehrsminister Wüst baut Straßen mit dem Geld, das er bei der Mobilität der ärmsten und ausgeschlossensten Menschen in diesem Land einspart.Das Sozialticket ist eine wichtige Übergangslösung auf dem Weg zu einem fahrscheinfreien ÖPNV. Nicht alle Menschen in NRW können sich ein Auto leisten, viele nicht einmal die stetig steigenden Ticketpreise für Bus und Bahn. Hier kann das Sozialticket schnell und konkret helfen. Das derzeitige Sozialticket leidet unter großen Konstruktionsfehlern. Wir Piraten wollten es attraktiver, sinnvoller und für die Zielgruppe annehmbarer gestalten.

 

Damit der ÖPNV für alle Menschen attraktiver wird, alle mobil sein können und vor allem Berufspendler vermehrt Bus und Bahn nutzen, haben wir Piraten 2014 die Enquetekommission zu „Finanzierungsoptionen des öffentlichen Personenverkehrs in Nordrhein-Westfalen im Kontext des gesellschaftlichen und technischen Wandels“ initiiert, deren Vorsitzender ich zwei Jahre lang sein durfte. Der gemeinsam durch alle Fraktionen erstellte Bericht und der zugehörige Maßnahmenkatalog zeigen für jede Landesregierung auf, wie sie den ÖPNV verbessern und mit Bus und Bahn die Infrastruktur- und Verkehrsprobleme in NRW lösen kann.

 

Unser 354-seitiger Enquete-Bericht steht auch im Verkehrsministerium. Schauen Sie mal rein, Herr Wüst. Schade, dass ich am Mittwoch nicht im Verkehrsausschuss des Landtags sein konnte – mit Rederecht selbstverständlich.

 

Piraten-Enquete zum ÖPNV: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-13950.pdf
Kommentar und Video: http://www.piratenfraktion-nrw.de/2014/10/das-ende-des-sozialtickets-ist-eingelaeutet/
Piraten-Antrag zum Sozialticket 2014: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-5277.pdf

Quelle: https://www.piratenpartei-nrw.de/2017/11/23/sollen-sie-doch-diesel-fahren-zur-abschaffung-des-sozialtickets/
]]>
2832
Neues Angebot der Herner Piraten https://www.piraten-herne.de/neues-angebot-der-herner-piraten/ Wed, 23 Aug 2017 16:59:12 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=2762 Der Sozialstammtisch der Herner Piraten wird regelmäßig am 1. Dienstag im Mont ab 18:30 Uhr durchgeführt.

Wir treffen uns in cam’s caffee, Hauptstraße 235, 44649 Herne, Deutschland (direkt am Buschmannshof).

Gäste, die sich für soziale Themen interessieren, sind jederzeit herzlich willkommen. Die Termine des Sozialstammtisches werden auf der Homepage der Piratenpartei Herne&Wanne-Eickel regelmäßig angekündigt.

]]>
2762
Erstes Treffen des Sozialstammtischs https://www.piraten-herne.de/erstes-treffen-des-sozialstammtischs/ Sun, 06 Aug 2017 21:10:16 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=2733 Am 01.08.17 traf sich in Herne-Wanne der 1. Sozialstammtisch der Herner Piraten.

Zu den 4 Piraten fanden sich 5 Gäste ein.

Auf die Frage, welche Punkte jede/r Einzelne für wichtig hielt, wurden vor allem Kinder- und Altersarmut genannt. Daraus resultierte, dass wir ein bedingungsloses Grundeinkommen in Deutschland dringend brauchen. Die zunehmende Automatisierung der Wirtschaft wird sich auf den Arbeitsmarkt und die zukünftigen Renten niederschlagen. Hartz IV wird überflüssig und die Kreativität der Bürger/innen erhält Raum zur Entfaltung.

Es gibt diverse Splittergruppen, die das bedingungslose Grundeinkommen fordern. In den kommenden Treffen werden wir unsere Forderungen für ein bedingungsloses Grundeinkommen weiter vertiefen. Gäste sind herzlich willkommen.

Der Sozialstammtisch trifft sich jeden ersten Dienstag im Monat. Die genaue Uhrzeit und der Ort werden wir zeitnah mitteilen.

]]>
2733
Herner Piraten gründen 1. Sozialpiratenstammtisch NRW https://www.piraten-herne.de/herner-piraten-gruenden-1-sozialpiratenstammtisch-nrw/ https://www.piraten-herne.de/herner-piraten-gruenden-1-sozialpiratenstammtisch-nrw/#comments Sun, 09 Jul 2017 20:44:18 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=2710 Am 8. Juli gründeten Mitglieder der Herner Piraten den ersten Sozialpiratenstammtisch in Zusammenhang mit der Arbeitsgruppe der Sozialpiraten im Bund. Die Treffen des Sozialstammtischs finden auf Internetplattformen und vor Ort statt. Der Stammtisch der Sozialpiraten Herne&Wanne-Eickel erkennen die Grundlagen und Grundsätze der Piratenpartei insbesondere in Bezug auf das Bedingungslose Grundeinkommen ausdrücklich an. Die Mitglieder verpflichten sich soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Ziel ist es, zügig ein umfassendes sozialpolitisches Programm zu erarbeiten, das auf einer individuellen sozialliberalen Einkommensgarantie für alle Bürger fußt. Ziel ist es, sich deutlich von Hartz IV abzuheben und basierend auf den Grundwerten der Piraten eine neue progressive Sozialpolitik vorzuschlagen. Ansprechpartner für den Sozialpiratenstammtisch ist Michael Eilebrecht, Bezirksverordneter in Eickel und Sachkundiger Bürger in den Ratsausschüssen für Umweltschutz und Schule. ]]> https://www.piraten-herne.de/herner-piraten-gruenden-1-sozialpiratenstammtisch-nrw/feed/ 2 2710 Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung https://www.piraten-herne.de/internationaler-tag-der-menschen-mit-behinderung/ Sun, 04 Dec 2016 09:15:55 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=2492 Am 24. Februar 2009 wurde das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (BRK) von Deutschland ratifiziert. Eine Umsetzung ist bisher aber nur halbherzig und in vielen Bereichen noch gar nicht erfolgt.

Dazu Stefan Kottas, Koordinator der AG Inklusion und Listenkandidat der Piratenpartei zur Landtagswahl in NRW:

„Es ist dringend nötig, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderungen zu schärfen. Nicht nur am heutigen Gedenk- und Aktionstag, sondern regelmäßig. Keine Behinderung zu haben ist nicht der Verdienst eines Einzelnen, sondern purer Zufall. Eine Behinderung kann jeden treffen. Im Durchschnitt ist gut jeder achte Einwohner (13 Prozent) behindert, fast jeder zehnte sogar schwerbehindert (9,6 Prozent). Trotzdem werden die vielfältigen Bedürfnisse im öffentlichen Bereich, bei städtebaulichen Maßnahmen, im ÖPNV, aber auch im privatwirtschaftlichen Bereich häufig außer acht gelassen.“

Menschen mit Behinderungen beklagen unter anderem, dass viele Geschäfte, Arztpraxen, Cafés, Kneipen, Kinos und andere öffentlich zugängliche Gebäude und Plätze aber auch immer noch einige Rathäuser nicht barrierefrei sind, sowie dass in städtischen Verkehrsmitteln häufig E-Scooter nicht mitgenommen werden und die Umsteigezeiten oft zu knapp sind.

Oliver Graf, der als Mensch mit Behinderungen für die Piratenpartei im Stadtrat von Wuppertal sitzt ergänzt:

„In der Stadtverwaltung wird oft viel zu wenig geschultes Personal für die Anliegen von Menschen mit Behinderungen eingesetzt.“ Er fordert die personelle Aufstockung des Inklusionsbüros im Wuppertaler Rathaus, um dem Anliegen gerecht zu werden.

Manchmal erschwert aber auch das Verhalten von einzelnen Menschen ohne Behinderung das Leben von Menschen mit Behinderungen unnötig, wenn sie einen Behindertenparkplatz oder einen Behindertensitzplatz belegen.

Eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist für Menschen mit Behinderungen nicht möglich, solange wesentliche Barrieren weiterhin bestehen.

 

Quelle: https://www.piratenpartei-nrw.de/2016/12/03/internationaler-tag-der-menschen-mit-behinderung/

]]>
2492
Beginn der Sozialversicherung in Deutschland vor 135 Jahren https://www.piraten-herne.de/beginn-der-sozialversicherung-in-deutschland-vor-135-jahren/ Fri, 18 Nov 2016 09:48:10 +0000 http://www.piraten-herne.de/?p=2483 Weiterlesen ]]> Gastbeitrag von Gernot Reipen

110915-01c-reipen-gernot-blog-240x360

„Wegen des wachsenden Einflusses der Sozialdemokratie sieht sich Kaiser Wilhelm I. auf Anraten des Reichskanzlers Otto von Bismarck veranlasst, dessen Auffassung vorzutragen, der Reichstag solle Gesetze zur finanziellen Absicherung der Arbeiter gegen Krankheit, Unfall, Invalidität und Alter beschließen“, so lautete die kaiserliche Botschaft, die zur Eröffnung des 5. Deutschen Reichstags am 17. November 1881 von Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck im Königlichen Schloss zu Berlin verlesen wurde. Es war der Beginn der Sozialversicherung in Deutschland, denn in den folgenden Sitzungsperioden verabschiedet der Reichstag mehrere Gesetze zur sozialen Sicherung.

Diese Botschaft des Kaisers war die notwendige politische Antwort auf den großen gesellschaftlichen Umbruch, der gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland und Europa Einzug hielt. Das Zeitalter der industriellen Revolution hatte begonnen. Zu Tausenden zogen die Menschen vom Land in die nun stetig wachsenden Städte und Großstädte, um neue Arbeit in Fabriken und Produktionsstätten zu finden.

Bis dahin bewährte Absicherungssysteme wie die Großfamilien, wo mehrere Generationen in einer Gemeinschaft unter einem Dach lebten, waren über Nacht obsolet geworden und galten nicht mehr für die neue Gesellschaftsgruppe, die der Arbeiterschaft. Mit der Einführung der Sozialversicherungssysteme, wie Kranken- und Unfallversicherung, Sterbegeld und Mutterschaftshilfe, die zügig umgesetzt wurden, versuchte man, der politischen Bedrohung des inneren Friedens durch die anwachsenden Proteste der Arbeiter entgegenzuwirken.

Denn gerade die Arbeiterschaft war durch die rasend schnell voranschreitende technische und wirtschaftliche Entwicklung von Ausbeutung und Armut bedroht.

Erkenntnisse, Erfindungen und Entdeckungen sind die Komponenten, die unsere gesellschaftlich-kulturelle Evolution vorantreiben und die biologische Entwicklung des Homo sapiens vom Ursprung bis in die Neuzeit begleitet haben. Sie führten den einstigen Jäger und Sammler in die hochtechnisierte Gegenwart.

Digitalisierung im 21. Jahrhundert

Auch im Übergang zum 21. Jahrhundert leben wir wieder in einer Umbruchszeit. Globalisierung und Digitalisierung, Automatisierung und Robotisierung, die Welt des Smart Grid und der vernetzten Prozessabläufe stellen auch die Politik und unseren Staat wieder vor neue politische Herausforderungen.

Kontinuierliche Erwerbsarbeit ist oft nicht mehr die Regel. Die Zeiten, in denen man vom Berufsstart bis ins Rentenalter Eisenbahner, Bergmann oder Stahlarbeiter sein konnte, sind längst vorbei. Prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind die moderne Form der Ausbeutung und bilden eine neue Art der Armutsgefährdung in unserem Land.

Die Parteien tun sich schwer bei der Bewältigung dieser politischen Herausforderungen und bei der Ausarbeitung von zeitgemäßen Lösungsansätzen. Nach wie vor setzt unser Sozialsystem zum einen auf die Bedarfsabhängigkeit und zum anderen auf die Erwerbsarbeit. Nur wer auf herkömmliche Weise in Lohn und Arbeit ist, stellt ein wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft dar und hat Anspruch auf die breite Palette unseres Sozialsystems. Wer aber das 11. Gebot „Du sollst erwerbstätig sein!“ nicht in vollem Umfang erfüllen kann, der gerät schnell in die Spirale des gesellschaftlichen Abstiegs.

Die Piratenpartei hat diese politische Herausforderung erkannt und fordert deshalb eine neue Definition von Arbeit. Der Digitale Wandel wird das bisherige Wirtschafts- und Sozialsystem stark verändern. „Diese neu entstehende Werte- und Tätigkeitsgesellschaft benötigt auch einen anderen Arbeitsbegriff. Daher ist es die Aufgabe des Staatswesens, dafür Sorge zu tragen, dass jede Art von Arbeit gewürdigt wird“.

Ehrenamtliches Engagement sollte die gleiche Anerkennung erhalten wie Erwerbsarbeit. Damit rückt die Piratenpartei den Mensch mit seinen Grundrechten und seinen Freiräumen in den Mittelpunkt ihrer Politik.

Anstelle einer Leistungsgesellschaft, geprägt durch Ellbogen-Mentalität und Existenzängste, rückt das Gemeinwohl wieder in den Vordergrund politischer Zielsetzung und Handelns. Und eine neue Definition der Arbeit wäre eine zeitgemäße, zukunftsweisende Antwort, der politischen Bedrohung des inneren Friedens durch die anwachsenden Proteste, Unruhen und der zunehmenden Gewaltbereitschaft in unserer Bevölkerung entgegenzuwirken. Aus der Geschichte lernen, das sollten wir uns heute mehr denn je zu Herzen nehmen!

 

Quelle: https://www.piratenpartei.de/2016/11/17/beginn-der-sozialversicherung-in-deutschland-vor-135-jahren/

]]>
2483