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Zum Weltflüchtlingstag: Das Problem an der Wurzel packen

Ein Beitrag von Björn Niklas Semrau (@Phobos), außen- und sicherheitspolitischer Sprecher der Piratenpartei Deutschland

Wir stehen an der Schwelle eines Jahrhunderts der Flucht. Selten in der Geschichte gab es eine vergleichbare Situation. Nicht nur Krieg und Gewalt, Not und Hunger lassen die Menschen aus ihrer Heimat fliehen, sondern auch der Klimawandel vertreibt viele aus ihren angestammten Gebieten. Wir in den sogenannten reichen Ländern können uns nicht dauerhaft gegen diese Ströme von Flüchtlingen stellen.

 

So wie es während der Völkerwanderung, die nicht umsonst in den Ländern westlich von uns die «Barbarian Invasion» genannt wird, nicht möglich war, die Flüchtenden dauerhaft von den Grenzen fernzuhalten, so wird es auch dieses Mal nur MIT und nicht GEGEN die Flüchtlinge ein Happy End für die Beteiligten an dieser «neuen Völkerwanderung» geben können.
Wir müssen uns unserer ethischen Verantwortung für diese Menschen bewusst werden. Es ist eine Aufgabe, die nur auf globaler Ebene gelöst werden kann. Die Nationen der Welt müssen sich klar machen, dass heutzutage letztlich alle von den Auswirkungen betroffen sein werden, die aus diesen Fluchtbewegungen resultieren.
Es ist Aufgabe der internationalen Gemeinschaft, nicht wegzsuchauen, sondern diese Menschen in gemeinsam abgestimmten Aktionen aufzunehmen und einzubinden. So kann ihr Potenzial, ihr Wunsch nach Sicherheit und ihr fester Willen, der sie letztlich in die sicheren, wohlhaberen Länder gebracht hat, den aufnehmenden Gesellschaften  nutzen. Flüchtlinge, das heißt letztlich Hilfesuchende, an der Schwelle unserer Länder abzuweisen, schadet nicht allein diesen oft verzweifelten Menschen und nutzt damit wiederum kriminellen Schleppern, sondern auch uns selbst. Wir verraten mit einer letztlich egoistischen Tat unsere eigenen Werte. Jene Werte, auf denen unsere Gesellschaft beruht – die Gesellschaft, die wir glauben, vor fremden Einflüssen schützen zu müssen.

Tatsächlich müssen wir diese Werte gegen unsere eigenen Taten und gegen das Wegschauen verteidigen. Das können wir tun, wenn wir unsere Hände ausstrecken und jene in unsere Länder lassen, die auf Hilfe angeweisen sind. Dies soll auch in der Hoffnung geschehen, dass die dann vormaligen Flüchtlinge von unseren vermeintlichen „Festungen der Sicherheit und des Wohlstandes“ aus einen stabilisierenden Einfluss auf die Herkunftsländer nehmen können, sodass jene, die in ihre Heimat zurückehren wollen, dies eines Tages auch tun können. Vorher aber müssen in den Heimatländern der Flüchtlinge jene Faktoren mittelfristig beseitigt werden, die zu einem derartigen Anstieg der Flüchtlingsmigration geführt haben.

Nur mit Befriedung, Aufbau und Stabilisierung der Ursprungsstaaten und ihrer heimischen Ökonomien kann dieser Migrationswelle langfristig die Wucht genommen werden. Bei dem derzeitigen Umgang mit Flüchtlingen und ohne gemeinsame, internationale Aktionen, um diese wachsende Instabilität in der Welt zu bekämpfen, wird die stetig steigende Zahl von Fliehenden nicht nur ihnen selbst viel Leid bringen, sondern könnte letztlich auch Instabilität in die Zielländer, also in unsere Länder, tragen. Daher müssen wir uns hier und heute mit den Menschen, die unsere Hilfe benötigen, und den Problemen ihrer Heimatländer beschäftigen, denn sonst schieben wir das stetig wachsendes Problem nur auf.

Wir rufen dazu auf, sich dem Leid der Flüchtlinge nicht zu verschließen, sondern zu helfen und gleichzeitig den gemeinsamen Blick der Welt auf die Probleme zu lenken, die immer mehr Menschen aus ihrer angestammten Heimat vertreiben. Manche Probleme unserer Zeit können nicht mehr nur von einzelnen Nationen gelöst werden, sondern müssen gemeinsam von der internationalen Gemeinschaft angegangen werden. Daher bedarf es eines völlig neuen Ansatzes, der die Bereiche der Außen– und Sicherheitspolitik sinnvoll mit einer auf Stabilisierung und Prosperität ausgericheten Entwicklungspolitik verschränkt. Der Entwicklung eines solchen Ansatzes hat sich die AG Außen- und Sicherheitspolitik der Piratenpartei zum Ziel gesetzt.

Zum Weiterlesen:

 

Quelle: https://www.piratenpartei.de/2015/06/20/zum-weltfluechtlingstag-das-problem-an-der-wurzel-packen/


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