Klarmachen zum Ändern!

Dein Wahlprogramm, Dein Thema: Stadtentwicklung

In der vergangenen Legislaturperiode wurden mehrere Projekte zur Stadtentwicklung vorgestellt. In der Regel ging es dabei vorrangig nur um die Neugestaltung von Flächen (z.B. Europaplatz) oder um die Bebauung von bisherigen Grünflächen, wie Sportplätze oder Randflächen. In den Diskussionen hatten wir zumeist das Gefühl, es geht immer nur um zwei Dinge, um Beton, also die Versiegelung von Flächen, oder von Blech, den Erhalt von Parkflächen, das gute Befahren von Straßen ohne Störungen. Wovon nur selten die Rede war, war die Gestaltung von Lebensräumen, in denen Menschen leben, wohnen und arbeiten. Erst im letzten Jahr, nach Ausruf des Klimanotstands, wurde teilweise auch die Frage nach dem Erhalt von Bäumen als Entscheidungsgrundlage in die Diskussion eingeführt, viel zu spät und immer überlagert von wirtschaftlichen Entscheidungen. Der Schutz der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger, der Anspruch darauf in einer gesunden Umgebung zu leben, werden nur sehr nachrangig behandelt.
Stadtentwicklungsprojekte, die auch über die Grenzen unserer Stadt von Bedeutung sind, werden von externen Investoren durchgeführt. Sei es das Wehouse-Projekt in Sodingen (Umbau des alten Bunkers in ein ökologisches Wohnprojekt) oder die Entwicklung auf dem Shamrock-Gelände durch die FAKT AG. Wenn die Stadt etwas plant, dann muss man sich auf lange Wartezeiten gefasst machen. Wie lange hat es beispielsweise gebraucht, sich doch für eine Radfahrspur an der Bochumer Straße zu entscheiden? Wir können die Jahre kaum zählen. Was kam dabei heraus? Oftmals nur der kleinste gemeinsame
Nenner. Auf keinen Fall aber fahrradfreundliche Umgestaltung dieser breiten Fahrbahnflächen für verändertes zukunftsweisendes Verkehrsdenken.
Positiv zu bewerten ist die Arbeit des neuen Gestaltungsbeirats. Hier werden Bauprojekte auf ihre architektonische Qualität geprüft, um dauerhaft positive Akzente in Herne umsetzen zu können. Leider hat dieser Beirat keine Möglichkeiten, die Bedenken, die es regelmäßig gibt, auch durchzusetzen.

WIE WIR ARBEITEN

Die von der Stadt oder von externen Projektenwicklern vorgelegten Projekte werden von uns geprüft und kritisch hinterfragt. Dabei stehen für uns ökologische Aspekte aber auch unsere Stadt lebendig machende Aspekte im Vordergrund.
Beispielhaft möchten wir dieses am Projekt zur Entwicklung des Blumenthal-Geländes aufzeigen. Wir haben die Ideen und Vorschläge angesehen. Wir hatten und haben noch viele kritische Fragen dazu und zu einem Informationsabend eingeladen. Die Verwaltung stand Rede und Antwort. Meinungen und Wünsche der Anwohnerinnen und Anwohner haben wir angehört und werden manche davon in die weiteren politischen Entscheidungen mit einbringen.
Die Pläne der Stadt bieten ein schönes Bild und es ist für unsere Stadt wichtig, dass wir mit innovativen Projekten bekannter werden. Herne bietet viele Möglichkeiten, die es zu nutzen gilt. Aber die ökologischen Aspekte wie fehlender Baumbestand, der dringend aufgeforstet werden muss oder Frischluftschneisen, die im Hochsommer unsere Innenstädte mit Kühle und Feuchtigkeit versorgen, sind hohe Güter, die aus unserer Sicht, bei diesem Projekt viel zu wenig berücksichtigt wurden (siehe auch die Argumentation der Bürgerinitiative Stadtwald).
Wenn Wissenschaft und Technologie hier angesiedelt werden sollten, ist das für ganz Herne eine positive Entwicklung. Gebraucht werden dafür sicherlich auch Büro und Verwaltungsräume. Aber brauchen wir davon so viele, wie im Konzept vorgestellt? In der digitalen Zeit wird gerade Büroarbeit nach Hause verlagert, um den Kostenfaktor Büroraummiete reduzieren zu können. Und wenn die Corona-Krise eines gezeigt hat, dass die Arbeit von zu Hause viel häufiger möglich ist, als Pessimisten in der Vergangenheit glaubten.
Und wie sieht es mit der Verbindung zum Stadtteil Wanne aus? Das Gelände ist nahezu hermetisch durch Gewerbeflächen, Bauten und die breiten Bahnanlagen von der Stadt abgeriegelt. Die Erschließung des Geländes durch Straßen ist sehr schwierig. So schwierig, dass die Erschließung durch eine Seilbahn erfolgen soll. Auf der anderen Seite stehen die geplanten 1.500 Arbeitsplätze. Die Seilbahn kann eine wichtige ökologische Entlastung bringen, weil viele Beschäftigte damit bequem vom Hauptbahnhof in Wanne zu ihren Arbeitsplätzen gelangen können. Autoverkehr und die Versiegelung von Flächen für Parkplätze können so auf ein Minimum beschränkt werden.
Wir haben all dies bei unserer Meinungsbildung berücksichtigt. Es gibt viel zu viele Fragen. Ja, gerade Wanne braucht ein architektonisches Projekt, über das man überregional redet. Ja, wir brauchen städtebauliche Konzepte, die im Einklang mit Umweltbelangen konzipiert werden. Ja, wir brauchen Konzepte, die einen engen Bezug zu Wanne haben. Ja, wir brauchen innovative Ansätze, wie zum Beispiel eine Seilbahn, die verschiedene Räume verbindet. All das ist gut. Aber wir brauchen auch ein Projekt, das in Wanne langfristig integriert ist und genau das fehlt (noch) beim Projekt Blumenthal.
Andere Beispiele:
Durch die totale Neugestaltung des Shamrock-Geländes mit manchen positiven Ansätzen werden auch viele neue attraktive Büro- und Verwaltungsflächen geschaffen. Dies ist positiv für Herne. Aber die städtebauliche Einbindung, der geplante Bau von zuletzt noch zwei Hochhäusern, die das Stadtbild von Herne prägen werden, darüber muss geredet werden. Ebenso im umgebauten Hertie-Gebäude. Anstelle der ursprünglich geplanten Mischnutzung von Handel, Wohnen und Gastronomie werden dort nun mehr nur noch etwas Handel und ganz viele Büros entstehen. Damit ist die Chance für mehr Leben in zentraler attraktiver Innenstadtlage vertan.

HERNE KANN MEHR! – WAS WIR FORDERN

Stadtentwicklung braucht Ideen, wir fordern daher die Stadt auf, weiterhin Ideen wie die des Blumenthalgeländes zu entwickeln und dies mit Unterstützung der nahegelegenen Universitäten und Hochschulen zu planen, aber bitte, immer unter Berücksichtigung der ökologischen Folgen und mit Zukunftsperspektive.
Gerade die Beteiligung des Gestaltungsbeirats bietet die Möglichkeit, hochwertige Architektur in Herne umzusetzen. Hier muss die Möglichkeit geschaffen werden, bei der Genehmigung von Projekten, Bedenken des Beirats angemessen berücksichtigen zu können. Die Beschlüsse und Empfehlungen des Beirats müssen auch den anderen an der Planung beteiligten Gremien zur Verfügung gestellt werden.
Die von der Stadt bereits vor Jahren angekündigte Planung rund um das Rathaus muss endlich vorangetrieben werden.
Bei allen Planungen sind die ökologischen Auswirkungen auf das Klima in unserer Stadt viel höher zu bewerten. Gleiches gilt für die sozialen Belange. Was nützen viele Millionen Euro für Beton, z. B. bei der sehr fragwürdigen Umgestaltung in Wanne Mitte, wenn Gelder für Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt nicht bereitgestellt werden?
Wir setzen uns insbesondere dafür ein, dass in dem seit nun fast 2 Jahren laufende Projekt „Wanne 2020 +“ des Oberbürgermeisters mit durchaus guten UMBAUüberlegungen Maßnahmen zur Belebung von Wanne direkt mitgeplant und finanziell untermauert werden.

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